Definition
Die SchlafqualitĂ€t ist dafĂŒr verantwortlich, wie wir uns am nĂ€chsten Morgen fĂŒhlen. Sind wir fit und voller Tatendrang oder schlapp und antriebslos. Langfristig beeinflusst guter Schlaf nicht nur unsere kognitiven und physischen FĂ€higkeiten, sondern auch unser Immunsystem und unsere Gesundheit. Im Idealfall werden beim Schlafen alle körperlichen und geistigen Belastungen des Vortages verarbeitet und wichtige Informationen im LangzeitgedĂ€chtnis gespeichert. Schlafstörungen und Schlafmangel können diese Prozesse negativ beeinflussen. Die Folge kann eine Minderung der geistigen und körperlichen LeistungsfĂ€higkeit oder sogar eine BeeintrĂ€chtigung der Gesundheit sein.
Wir durchlaufen in der Nacht fĂŒnf Schlafphasen, die Einschlafphase, die Leichtschlafphase, die Tiefschlafphase, die in zwei Unterphasen eingeteilt wird, und den REM-Schlaf. Sie unterschieden sich durch die Schlaftiefe, die Frequenz der HirnaktivitĂ€t, die in einem EEG gemessen werden kann und die TraumaktivitĂ€t.
Ablauf der Schlafphasen
Die Schlafphasen folgen einem festgelegten Rhythmus in der Reihenfolge wie sie oben beschrieben sind. Eine Abfolge ergibt einen Zyklus, der etwa 1,5 bis zwei Stunden dauert. Wir durchlaufen diesen Zyklus mehrmals pro Nacht, ohne dass diese Abfolge uns bewusst wird. Der störungsfreie Ablauf ist essenziell wichtig dafĂŒr, ob wir entspannt und regeneriert aufwachen.
Einschlafphase
Mit der Einschlafphase (Schlafstadium 1) wird die Zeitspanne kurz vor dem Einschlafen und dem HinĂŒbergleiten in den Schlaf bezeichnet. Der Organismus stellt seine Funktionen langsam von aktiv auf entspannt um. Der Puls und die Atemfrequenz sinken. Gleichzeitig wird die Atmung tiefer. Die Muskeln entspannen sich. Dadurch empfinden wir ein zunehmendes SchweregefĂŒhl. Die geistigen AktivitĂ€ten werden zunehmend runter gefahren. Der Schlaf ist in dieser Phase noch nicht sehr tief, sondern eher oberflĂ€chlich. Schon kleine Störungen können uns wieder wecken.
Leichter Schlaf
Die Leichtschlafphase (Schlafstadium 2) ist dadurch gekennzeichnet, dass die HirnaktivitÀten in einen niedrigeren Frequenzbereich absinken. Die Muskeln sind komplett entspannt und die Augen bewegen sich nicht. Das Bewusstsein wird allmÀhlich abgeschaltet und wir gelangen in den Bereich des Unterbewusstseins. Die Dauer dieser Schlafphase nimmt mit jedem Zyklus zu und nimmt etwa die HÀlfte der gesamten Schlafzeit ein.
Ăbergang in die Tiefschlafphase
Die Tiefschlafphase kann in zwei Unterphasen eingeteilt werden. Im ersten (Schlafstadium 3) sinken Puls, Blutdruck und Atemfrequenz weiter ab und erreichen ihren Tiefpunkt. Die Muskelspannung lÀsst weiter nach und die Augen sind absolut ruhig. Sie wird auch als Phase des mitteltiefen Schlafes bezeichnet. Mit dem Erreichen des entspanntesten Levels beginnt die eigentliche Tiefschlafphase.
Tiefschlaf
In der Tiefschlafphase (Schlafstadium 4) schlafen wir, wie der Name schon sagt, besonders tief und fest. Die Hirnfrequenz erreicht die niedrigsten Werte. Sie ist die wichtigste Zeitspanne fĂŒr körperliche und geistige Regeneration. Die Muskeln sind komplett entspannt und alle bewussten kognitiven AktivitĂ€ten ausgeschaltet. Das Unterbewusstsein ist in dieser Schlafphase aktiv und offen fĂŒr alle Informationen, die es erreichen. Es kann die Tagesereignisse verarbeiten und Lernprozesse in Gang setzen, die zur Speicherung der neuen Inhalte fĂŒhren. Obwohl dieser Lernprozess auf unbewusste Weise geschieht, stehen seine Ergebnisse auch nach dem Aufwachen zur VerfĂŒgung. Die Tiefschlafphase nimmt etwa 20 % der gesamten Schlafzeit in Anspruch. Durch die Tiefe des Schlafes ist das Aufwachen in dieser Zeitspanne sehr schwierig. Gleichzeitig ist sie bei manchen Menschen auch die Phase, in der sie sprechen oder schlafwandeln.
REM-Schlaf
In der REM-Phase (Schlafstadium 5) nÀhert sich die HirnaktivitÀt dem Wachzustand sehr stark an. Puls-, Herzfrequenz und Blutdruck steigen an. Dennoch bleibt der Schlafzustand erhalten. Als namensgebendes Charakteristikum treten schnelle Augenbewegungen auf (REM = Rapid Eye Movements). Sie ist auch die Phase, in der es zu sexueller Erregung kommt. Das spezifische Charakteristikum dieser Phase ist aber das Auftreten von intensiven Traumsequenzen bei gleichzeitiger kompletter Muskelentspannung. Dieser Zustand entwickelt sich bis zur kompletten Muskelstarre(REM Atonie). Er ist ein Schutzmechanismus, der Verletzungen verhindern soll. Er bewirkt, dass die intensiven TrÀume nicht in heftige unkontrollierte Bewegungen umgesetzt werden.
Die REM-Phasen werden im Verlauf der Schlafzyklen immer lĂ€nger. Meistens beginnen sie im ersten Zyklus mit fĂŒnf Minuten und erreichen in der letzten Phase bis zu 15 Minuten. Diese Aussage gilt so allerdings nur fĂŒr Erwachsene. Neugeborene befinden sich fast wĂ€hrend der gesamten Schlafenszeit im REM-Zustand.

Schlafphasen ausrechnen
RegelmĂ€Ăiger Schlaf ist eine wichtige Voraussetzung fĂŒr Erholung, Regeneration, Wohlbefinden und Gesundheit. Bei den meisten Menschen ist ein festgelegter Schlafrhythmus durch die TagesablĂ€ufe bestimmt. Bei Menschen, die im Schichtdienst oder im Nachtdienst tĂ€tig sind, wird der Schlaf empfindlich gestört. Sie brauchen eine Zeit, bis sie ihren Rhythmus umgestellt haben. Der Schlafrhythmus wird auch von der LĂ€nge des benötigten Schlafes bestimmt. Es gibt LangschlĂ€fer, die neun Stunden oder mehr Schlaf brauchen. KurzschlĂ€fer kommen hingegen mit weniger als 7 Stunden aus. Der Durchschnittswert fĂŒr den Schlafbedarf liegt bei etwa 7 bis 8 Stunden. Jeder kann sich ausrechnen, wann fĂŒr ihn die optimale Zeit ist, ins Bett zu gehen, um am anderen Morgen erholt und entspannt aufzuwachen. Die Berechnung orientiert sich an der Zeit des Aufstehens. Von diesem Zeitpunkt kann jeder ganz einfach die fĂŒr ihn notwendige Schlafzeit abziehen. So errechnet er seine Einschlafenszeit. Unter BerĂŒcksichtigung der Zeit, die er bis zum Einschlafen braucht, kann er den Zeitpunkt ermitteln, wann er am besten ins Bett gehen sollte. Ein Beispiel dazu. Jemand muss morgens um 7 Uhr aufstehen und benötigt 8 Stunden Schlaf. Die errechnete Einschlafzeit liegt dann bei 23:00 Uhr. BerĂŒcksichtigt er noch 10 Minuten bis zum Einschlafen, ist fĂŒr ihn um 22:50 die optimale Zeit, ins Bett zu gehen.
Hirnwellen

Die Hirnwellen sind Kennzeichen fĂŒr den AktivitĂ€tszustand unseres Gehirns. Sie werden mit Elektroden wĂ€hrend eines EEGs gemessen. Diese erfassen die Schwingungen der elektromagnetischen Felder, die bei Entladungen der Nervenzellen in der GroĂhirnrinde entstehen. Die Bandbreite der Schwingungsfrequenz ist abhĂ€ngig von der HirnaktivitĂ€t und variiert sehr stark. Sie liegt beim Erwachsenen zwischen einem und 40 Schwingungen pro Sekunde. Die verschiedenen Frequenzmuster werden als Hirnwellen bezeichnet und lassen sich den Schlaf- und Wachphasen zuordnen. Aufsteigend lĂ€sst sich das Schwingungsspektrum in Delta Wellen, Theta Wellen, Alpha Wellen, Beta Wellen und Gamma Wellen unterteilen.
Alpha Wellen
Alpha Wellen liegen im Frequenzbereich von 8 bis 14 Hertz. Sie finden sich, wenn der Körper relaxt ist und in der Ăbergangsphase vom Wachen zum Schlafen, also in der Einschlafphase. Im wachen Zustand kennzeichnen sie eine positive Grundstimmung mit wenig GedankenaktivitĂ€t und muskulĂ€rer und geistiger Entspannung. Er ist die ideale Grundvoraussetzung fĂŒr Entspannungsverfahren, Meditationen und mentales Training.
Beta Wellen
Beta Wellen haben eine Schwingungsbreite von 15 bis 38 Hertz. Sie treten auf, wenn der Mensch im wachen Bewusstsein und aktiv ist. Die Aufmerksamkeit ist nach auĂen gerichtet, das bewusste Denken und das logische VerstĂ€ndnis der Umgebung haben die Oberhand. Allerdings ist die Bandbreite sehr groĂ. Im hochfrequenten Betabereich werden oft ZustĂ€nde beobachtet, die mit innerer Unruhe, Angst und Stress einhergehen. Im niederfrequenten Sektor ermöglichen sie dagegen klares Denken, KreativitĂ€t und Wachheit.
Gamma Wellen
Gamma Wellen (39 bis 100 Hertz) sind wegen ihrer geringen Schwingungsamplitude schwer darstellbar. Das ist der Grund, warum sie erst relativ spÀt entdeckt wurden und noch nicht vollstÀndig erforscht sind. Sie werden mit Spitzenleistungen im kognitiven und physischen Bereich und mit starker Fokussierungs- und KonzentrationsfÀhigkeit in Verbindung gebracht, aber auch mit mystischen und transzendentalen Erfahrungen.
Delta Wellen
Delta Wellen sind mit einer Frequenz von einem bis drei Hertz der Schwingungszustand des Gehirns, der im traumlosen Tiefschlaf vorherrscht. Im Wachzustand sind diese Frequenzbereiche nur mit Ăbung zu erreichen. Sie werden dann als Trance oder nicht physische Erfahrungen empfunden. Delta Wellen sind essenziell wichtig fĂŒr HeilvorgĂ€nge, die im Schlaf in Gang gesetzt werden. Sie stimulieren das Immunsystem und begĂŒnstigen die AusschĂŒttung von Wachstumshormonen, die an Regenerationsprozessen beteiligt sind.
Theta Wellen
Theta Wellen sind im Frequenzbereich von vier bis sieben Hertz angesiedelt. Sie treten beim TrĂ€umen auf und können dem REM-Schlaf zugeordnet werden. Sie werden typischerweise als die Schwingungen des geöffneten Unterbewusstseins bezeichnet. Dadurch sind das plastische Vorstellungsvermögen und die KreativitĂ€t gesteigert. Einerseits sind die kognitiven Leistungen wie Lern- und ErinnerungsfĂ€higkeit erhöht. Andererseits wird die Denkfunktion abgekoppelt, um Fantasiebilder und Inspirationen hervorzurufen. Dieser Frequenzbereich eignet sich besonders gut fĂŒr Fantasie- und Traumreisen.
Schlafrhythmus
Ein regelmĂ€Ăiger Schlafrhythmus ist wichtig fĂŒr die LeistungsfĂ€higkeit, das Denkvermögen und fĂŒr Gesundheit und Wohlbefinden. Umgekehrt kann ein gestörter und ungeordneter Rhythmus zu Unzufriedenheit, innerer Unruhe, Unausgeglichenheit und Krankheit fĂŒhren. Deshalb ist es fĂŒr jeden wichtig, dass er seine optimalen Schlafzeiten anhand seines SchlafbedĂŒrfnisses und seiner privaten und beruflichen Gegebenheiten berechnet und einhĂ€lt.
Schlafrhythmus umstellen
Schichtdienst, Nachtdienst oder Jetlag sind Bedingungen, die den normalen Schlafrhythmus verÀndern oder unmöglich machen. Vielen Menschen fÀllt die Umstellung schwer und sie leiden unter verschiedenen körperlichen oder geistigen Problemen, weil sie nicht ausgeschlafen sind. Sie sollten sich so schnell wie möglich an die zeitlichen Gegebenheiten anpassen, um diese Konsequenzen zu vermeiden. Dazu können sie auch die Berechnung zur optimalen Schlafenszeit verwenden.
Schlafrhythmus wiederherstellen
Das Gleiche gilt, wenn der Schlafrhythmus nach einer Phase der Störung wieder auf den normalen Zustand zurĂŒckkehren soll. Ein gutes Beispiel dafĂŒr ist ein Jetlag, der entsteht, wenn bei langen FlĂŒgen mehrere Zeitzonen ĂŒberquert werden. Dann ist es besonders wichtig, den Rhythmus möglichst schnell wieder an die neuen Zeiten anzupassen.
Schlafstörungen
Es gibt zwei grundsĂ€tzliche Arten von Schlafstörungen. Entweder können die betroffenen Menschen schlecht ein- oder schlecht durchschlafen. Auch eine Kombination der beiden Störungen ist möglich. Die unmittelbare Folge ist MĂŒdigkeit tagsĂŒber. Kurzfristige Schlafprobleme hat fast jeder einmal, wenn er Stress, andere belastende Situationen oder Krankheiten zu verarbeiten hat. Sie sind in der Regel harmlos. Anders sieht es bei Schlafstörungen aus, die ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum andauern. Sie können schwerwiegende Folgen fĂŒr die psychische und physische Gesundheit haben. Deshalb sind eine schnelle AufklĂ€rung der Ursache durch einen Arzt und entsprechende GegenmaĂnahmen sehr wichtig. Jeder kann auch selber dazu beitragen, seine Schlafprobleme in den Griff zu bekommen. Neben dem Schlafmanagement sind dazu alle MaĂnahmen und Anwendungen geeignet, die zur Entspannung beitragen. Auch das Vermeiden von Faktoren, die Stress und innere Unruhe auslösen, kann mithelfen, die Ursachen der Schlafstörungen zu beseitigen.
Schlafmangel
Schlafstörungen oder andere Faktoren können zu Schlafmangel fĂŒhren. Das bedeutet, dass der Betroffene nicht so viel Schlaf bekommt, wie er eigentlich benötigt. Wer 8 Stunden Schlaf tĂ€glich braucht, aber nur 6 Stunden bekommt, wird frĂŒher oder spĂ€ter unter Ă€hnlichen Symptomen wie bei Schlafstörungen leiden.
Schlaf verbessern
Der Schlaf lĂ€sst sich auf drei Ebenen verbessern. An erster Stelle steht die Optimierung der LebensumstĂ€nde, sodass Ărger Frust, Stress und andere negative UmstĂ€nde keinen zu groĂen Einfluss auf den Schlaf bekommen. An zweiter Stelle steht das Schlafmanagement, indem die Schlafzeiten an die BedĂŒrfnisse und die zeitlichen Gegebenheiten angepasst werden. An dritter Stelle stehen regelmĂ€Ăige Anwendungen von Entspannungstechniken zum Ausgleich fĂŒr den Alltagsstress.
Tipps
Schlafmanagement einhalten.
Negative AlltagseinflĂŒsse auf den Schlaf minimieren
Ausgleich zum Alltagsstress schaffen
Wie lange soll die Tiefschlafphase sein?
Die Tiefschlafphase muss bei einem regelmĂ€Ăigen Schlafrhythmus nicht angepasst werden. Zusammen mit der REM-Phase betrĂ€gt sie bei einer ZykluslĂ€nge von 1,5 Stunden etwa 40 Minuten. Im Verlauf der Zyklen verschiebt sich das VerhĂ€ltnis der beiden Schlafstadien. Die REM-Phase wird lĂ€nger, die Tiefschlafphase kĂŒrzer.
Wie viele Stunden am Tag sollte man schlafen?
FĂŒr die LĂ€nge des Schlafes gibt es kein allgemeingĂŒltiges MaĂ. Es gibt LangschlĂ€fer, die 9, 10 oder mehr Stunden schlafen und KurzschlĂ€fer, die mit fĂŒnf oder sechs Stunden auskommen. Wichtig ist, dass jeder die fĂŒr ihn optimale SchlaflĂ€nge herausfindet, um fit, leistungsfĂ€hig und gesund zu bleiben.
Was ist ein Schlafphasenwecker?
Die Weckzeit kann bei Schlafphasenwecker so eingestellt werden, dass sie die Schlafenden nicht in der Tiefschlafphase wecken, sondern zu einem Zeitpunkt, in dem sie nĂ€her am Bewusstsein sind. Vorzugsweise sind das die Leichtschlaf- und REM-Phase. Das gewĂ€hrleistet, dass sie sich nach dem Aufwachen auch wirklich ausgeruht fĂŒhlen und nicht unausgeschlafen und wenig erholt. Die Wecker können den richtigen Zeitpunkt auf zwei verschiedene Arten ermitteln. Entweder sie messen die Frequenz der HirnaktivitĂ€ten oder die Bewegungen. Schlafphasenwecker werden dagegen so eingestellt, dass sie in einem Zeitraum klingeln, der vorher berechnet wurde, zum Beispiel die letzte REM-Phase vor der ermittelten Aufstehzeit.
Luzides TrÀumen
Luzides TrĂ€umen ist dadurch gekennzeichnet, dass der TrĂ€umende sich bewusst ist, dass er trĂ€umt. Die Grenze zwischen Wachsein und Traum verschwindet und er kann das Traumgeschehen beeinflussen. AuĂerdem kann er sich hinterher an den Traum erinnern. Das eröffnet völlig neue Möglichkeiten. Luzides TrĂ€umen ermöglicht alles, was im Alltag als nicht realisierbar erscheint und eröffnet völlig neue Bewusstseinshorizonte. In besonderen Angeboten kann jeder diese Traumtechnik erlernen.
